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The neck of my Guitar

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July 25, 2008 - Germany
Mainz - Zitadelle Mainz

Setlist

1. Gumboots
2. The Boy In The Bubble
3. Outrageous
4. Mrs. Robinson
5. How Can You Live In The Northeast
6. Slip Slidin Away
7. Me And Julio Down By The Schoolyard
8. You´re The One
9. Duncan
10. Train In The Distance
11. The Teacher
12. Sound Of Silence
13. The Cool, Cool River
14. The Only Living Boy In New York
15. Graceland
16. Father & Daughter
17. Diamonds On The Soles Of Her Shoes
---
18. Still Crazy After All These Years
19. You Can Call Me Al
20. That Was Your Mother
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21. The Boxer
22. Late In The Evening



The band (not all members are present at all shows)

Vincent Nguini - Guitar
Bakithi Kumalo - Bass
Mark Stewart - Guitars, Cello, Saxophone, selfmade instruments
Tony Cedras - Accordeon, Keyboard, Guitars
Andy Snitzer - Saxophone, Synthesizer
Jamey Haddad - Percussion
Charley Drayton - Drums




Fans who attended this show

 
Jochen
Marko Breidung
Conny Martens
Martin





Review by:
Fabian Herzog

Am 25. Juli 2008 gab Paul Simon in Mainz ein Open Air Konzert, für das wir knapp 4,5 Stunden gefahren sind. Um Punkt 12.00 Uhr MEZ ging es los. Die Fahrt war recht anstrengend, der Verkehr war teilweise stockend, das Wetter hat einen ziemlich erschöpft, trotz Klimaanlage. Wir fuhren eigentlich ohne Pause, was wir am Schluss gegen 16.30 Uhr begrüßten, als wir da waren und uns noch schnell einen guten Parkplatz sichern konnten. Nun mussten wir die Zeit bis 19.00 Uhr in Mainz verbringen ´“ übrigens eine sehr schöne Stadt, wie ich finde.
Als es dann soweit war, wir standen schon vor dem Eingang, wurde gegen 18.30 Uhr eingelassen. Auch wenn ca. 400 Leute vor uns eingelassen wurden, konnten wir sehr nahe an die Bühne ran, weil wir fast die einzigen waren, die gelaufen sind.

Der Vorkünstler begann um 19.00 Uhr (oder etwas später?), ich habe seinen Namen vergessen. Erst dachte ich: ´žWas ist das für einer?´, denn sein Musikstil passte überhaupt nicht zu Folk, Folk Rock oder Weltmusik, die letzten beiden Lieder fand ich allerdings sehr schön und witzig, wobei ich dabei bleibe, dass er es vielleicht trotzdem nicht verdient hat, vor Paul Simon zu spielen, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Gegen 20.00 Uhr ging es dann mit Paul Simon los. Das Publikum war sehr gemischt ´“ viele Junge Leute, manche erst 12, manche so alt wie ich (17), viele zwischen 30 und 40 und einige, die so alt aussahen, dass ich sie auf 150 geschätzt hätte. Zum Publikum sage ich später noch mal etwas. Jetzt geht es los mit Paul.

Es lag eine allgemeine Aufregung in der Luft. Als ich Tony Cedras gesehen habe, habe ich natürlich sofort geklatscht, das war der erste, der zusehen war (aber im Hintergrund) und dann kamen auf einmal alle 7 Bandmitglieder auf die Bühne. Ich habe mich schon verzweifelt nach Paul umgesehen, aber auf einmal stand er da schon ´“ klein, im organgenen Hemd, mit Jazz-Don-Corleone-Hut, einen ähnlichen, wie Sinatra ihn trug und lächelnd. Kaum dass er sich vorbeugt hatte, fing auch schon dass erste Lied an.

Gumboots: Die Band musste sich hier erstmal einspielen. Die Tontechnik war noch nicht perfekt, Schlagzeug zu laut, Bläser zu leise. Das wurde aber während des Songs korrigiert. Beim Saxophonsolo von Andy Snitzer, Tony Cedras und Mark Stewart bekam ich das erste mal Gänsehaut ´“ es wurde wunderbar verändert und ein langer, laute Saxton eingebaut. Wahnsinn.

The Boy in The Bubble: Nach Pauls ´žThank you´ ging es weiter mit diesem Graceland-Song. Er hat eine ´žneue´ Version daraus gemacht (´žneu´ in Anführungszeichen, da das Konzert eigentlich den Konzerten der 2006 Tour glich, die aber ja nicht in Europa vorgeführt wurde), die mir persöhnlich nicht so gut gefiel ´“ auch das erste mal, dass Paul mich mit einer Versionsänderung enttäuscht hat.

Outrageous: So langsam merkte man beim Publikum, dass über die Hälfte wahrscheinlich im Glauben war, Paul wäre noch mit Artie zusammen und würde die alten SG-Schnulzen singen, denn die meisten schienen die ersten drei Songs schon mal gar nicht zu kennen. Outrageous war perfekt, man hörte Pauls geniale, klare CF Martin Gitarre, die PA harmonierte perfekt mit ihr.

Mrs Robinson: Ich habs gleich erkannt, weil ich Bootlegs von 2006 habe, aber am Anfang war es für viele sicher schwer, den Song zu erkennen. Aber spätestens nach dem Paul die Basstöne angespielt hatte (badam dam da) wusste auch die letzte Oma Bescheid, welchen Song Paul spielen würde.

Slip Slidin´ Away: Paul wechselte zu einer 12-saitigen Gitarre. Typische Slip Sidin Away Version
How Can You Live In The Northeast: Auch hier benutze Paul die 12-saitige. Der Song war sehr elektrisch, wie man ihn kennt. Perfekt wie ich finde.

So und jetzt weiß ich nicht mehr ganz genau, wann welcher Song kam, aber ich weiß, welche Songs kamen.

You´re The One: Schöne neue Version, von der Paul ja schon auf dem iTunes Originals Album berichtet hatte. Der Refrain wurde von ´žYou´re The One, you broke my heart, you make me cry-y-y-y´ in ´žYou´re The One, you broke my heart, you make my cryyyyyyaaaaaaaayy´ (ich weiß nicht wie man´s beschreiben soll) geändert. Das ´žCry´ wurde nicht mehr kurz sondern lang gezogen gesunden, von Mark, Paul, Tony und Vincent.

Train In The Distance: Ganz schöne Version, Paul hat übrigens eine mächtige Kopfstimme, wie er hier bewiesen hat.

Me & Julio: Ganz nett, aber kein Vergleich zu 1991/92. Paul hat hier während des Solos nicht gepfiffen, sondern ständig ´žThat´s right´ gesagt, was ich irgendwie nicht ganz verstanden habe. Hier stürmten auf einmal alle von ihren Stühlen nach vorne, um asozial allen hinter ihn stehenden die Sicht zu verdecken, so musste alle aufstehen.

Duncan: Wunderbare Version, besonders Mark Stewarts Soli waren Klasse und atmosphärisch.

Graceland: Naja, kennt man ja. Hier wurde aber im Songintro zu der typischen Leadgitarre noch das Klavier zugefügt.

Father & Daughter: Einfach ein schöner, recht neuer Paul Simon Song, den Paul hier mit einer Nylonkonzertgitarre gespielt hat.

The Only Living Boy in New York: Hier fand ich sehr schön die Zweistimmigkeit von Mark und Pauls Kopfstimmen, das harmonierte wunderbar.

Diamonds On The Soles Of Her Shoes: Die richtigen Fans wussten, was los war, als Paul ´žShe´s a rich girl´ a-capellierte. Sehr schöne neue Version, die aber sicher schon jeder von YouTube kennt. Wunderbares Outro von Jamey Haddad und Pauls neuen Drummer, dessen Namen ich mir noch nicht merken konnte.

You Can Call Me Al: ´žLadys and Gentleman ´Vincent Nguini´´ und dann spielte dieser auch schon das YccmA-Intro. Andy Snitzer in Topform.

The Cool Cool River: Wow, eines meiner Lieblingslieder mit einem ordentlichen Bass, schönen Lichteffekten und befreienden Saxoutro, dass Andy Snitzer alleine spielte.

The Sound Of Silence: Also hier muss ich mich mal beschweren: Was war das für ein Publikum? Ich war so ziemlich der einzige, der beim Stichwortsatz ´ž10.000 people maybe more´ geklatscht hat, unmöglich.

Dann war das Konzert ´žvorbei´ und es kamen die Zugaben:

That Was Your Mother: Auch ein sehr schöner Simon Song. Und wieder bewiesen Tony und Mark ihr Multitalent, in dem sie mehrere Instrumente gleichzeitig spielten.

Still Crazy: Sehr sehr schönes Saxsolo von Andy. Ich dachte immer, dass Andy gar nicht so gut sei, weil ich ihn auf der YTO 2000 DVD nicht so berauschend fand, aber hier hat er bewiesen, dass er ein ordentlicher ´žNachfolger´ Breckers sein kann. Hut ab für das Solo, was er da geliefert hat.

Dann war das Konzert wieder vorbei, und die nächsten Zugaben kamen:

The Boxer: Ganz schön, aber die Version von 2006 hat er nicht benutzt, was ich schade fand. Lie-La-Lie konnten alle mitsingen und war eines der wenigen Lieder, das alle Leute kannten.

Late In The Evening: Ein wahnsinns Bass, ein wahnsinns Abschluss. Aber das Lied kennt man ja, es wurde nicht großartig verändert.


Fazit: Also das Publikum ging mir teilweise auf den Keks aber ansonsten war es ein perfekter Abend. Ich hätte nie gedacht, dass Paul es noch so drauf hat. Die PA war geil, die Band war super eingespielt. Einfach Wahnsinn.
´žDanke für dieses Konzert Paul´, hab ich nur noch zu mir gesagt, als er die Bühne das letzte mal verließ. Befriedigt und doch etwas traurig über das Ende gingen wir zum Auto und fuhren um 22.00 Uhr zurück. Um 3.00 Uhr waren wir zu Hause.

Ich hoffe, Paul wiederholt das noch mal irgendwann, auch, wenn ich es kaum glaube. Aber wer weiß, vielleicht braucht er nur wieder 6 Jahre für sein neues Album und kommt dann mit 73 oder 74 wieder. Wir wollen es hoffen. Danke Paul und danke an seine komplette Band.